Vollkorn? Och nööö….

Es gibt einige Vorurteile gegenüber Vollwerternährung, die uns die eigene Motivation ganz schön schwer machen können. Besonders, wenn sie aus „den eigenen Reihen“ kommen, die oft mit uns an einem Tisch sitzen und die gleiche Mahlzeit teilen.

Wie also umgehen mit dem Gegenwind, der uns entgegenweht?

Wir versuchen erstmal, einen Fuß in die Tür zu kriegen 😉 das geht ganz einfach mit einer Einwandbehandlung:

  • zunächst äußerst du Verständnis für den Einwand, der Vollwerternährung für dein Gegenüber zu einem unüberwindbaren Hindernis macht („Ja, das verstehe ich.“ oder „Ja, das kann ich nachvollziehen.“)
  • Dann räumst du den Einwand aus: „Mal abgesehen davon, dass du nicht auf dein Steak verzichten möchtest, wäre Vollwerternährung ein Option für dich?“ oder „Mal angenommen, du müsstest keine Körner essen, würdest du es mal mit Vollwerternährung probieren wollen?“
  • Und dann lieferst du die Lösung 🙂 „Na, dann ist das doch kein Problem, denn…“ oder „Achso, dann ist das ja ganz einfach, weil…“

Zum Glück gibt es nämlich in der Vollwerternährung so viele Wege, dass für jeden der richtige dabei ist. Um dir die Argumentation zu erleichtern, hier die häufigsten Einwände und was du darauf entgegnen kannst.

Foto: pixabay/ JerzyGorecki

Das Körnerfutter? Ich bin doch kein Vogel!

Zu Beginn der Vollwert-Küche waren Korn-an-Korn-Brote der Inbegriff von gesunder Ernährung. Viele haben das auch noch genauso im Kopf – aber Vollwerternährung ist viel mehr als das volle Korn. In der Vollwerternährung nimmt Gemüse und Obst eine größere Rolle ein als Getreide, auch wenn das vom Nährstoffgehalt einen überragenden Mehrwert bringt. Milch und Milchprodukte bringen zusätzlich Abwechslung in den Speiseplan.

Heutzutage gibt es für die Brotliebhaber unter uns sogar fein gemahlene Vollkornbrote (wenn du sie nicht selbst backen möchtest), die auch die Körnergegner überzeugen können 😉 einfach mal nachfragen, bzw. in einer konventionellen Bäckerei am besten nachlesen – nicht immer sind Bäckereifachverkäuferinnen die besten Berater, was ihre Produkte betrifft. Dann solltest du dich nur auf das verlassen, was auf den Schildern steht.

Wer soll denn das bezahlen?

Wenn du deinen Wocheneinkauf mit dem „normalen“ Einkaufszettel im Naturkostladen bestreitest, wirst du schockiert sein über den Kassenzettel. Aber wenn du Vollwerternährung in dein Leben integrierst, bedeutet das mehr, als nur Bio- und Demeter-Lebensmittel zu kaufen.

Vielmehr wird wesentlich weniger an teuren „Lebens- und Genussmitteln wie Fleisch, Alkohol, Süßwaren und Fertiggerichten“ (ugb-Forum Spezial Vollwert-Ernährung, Stephanie Fromme) eingekauft, was den Geldbeutel wesentlich schont. Während der Umstellung empfiehlt sich ein Mix aus konventionellen und Bio-Lebensmitteln, um nicht aus Kostengründen den Plan der Vollwerternährung über den Haufen werfen zu müssen.

Nicht ohne mein Steak!

Vollwerternährung heißt nicht fleischlos! Vielmehr bedeutet es – weniger, und dafür aus artgerechter Haltung und in Bio-Qualität. Ein- bis zweimal pro Woche oder auch als Einlage in Gerichten ist Fleisch dann durchaus sinnvoll (wenn auch nicht unbedingt notwendig).

Davon muss ich immer pupsen…

Dass die vielen Ballaststoffe möglicherweise zu Blähungen führen können, konntest du schon im letzten Blogbeitrag lesen. Und auch, dass es genau deshalb so wichtig ist, deinem Körper die nötige Zeit zur Umstellung zu geben.

Es gibt Hinweise darauf, dass besonders die Kombination von hoher Ballaststoffdichte mit isoliertem Zucker, Süßwaren, Säften oder erhitztem Obst zu vermehrten Blähungen führen. Was bedeutet, dass du das tunlichst vermeiden solltest 😉

Weitere Maßnahmen, um Blähungen in Verbindung mit Vollwertkost zu vermeiden:

  • achtsames Essen und gründliches Kauen
  • Getreide und Hülsenfrüchte ausreichend einweichen und evt. auch keimen
  • Würzen mit Kräutern und Gewürzen (z.B. Bohnenkraut, Kümmel, Oregano, Thymian, Majoran…)

Achte auf deinen Körper – wenn er partout ein bestimmtes Gemüse oder rohes Getreide nicht mag, lass es eben einfach weg. In der Vollwerternährung gibt es genügend Möglichkeiten, sich ausgewogen zu ernähren.

Bäh! Das schmeckt mir nicht!

In der Vollwerternährung ist Genuss mindestens so wichtig wie der Nährwert. Denn nur ein zufriedener Geist wohnt in einem gesunden Körper.

Es soll also nicht nur gesund sein, sondern auch gut schmecken und ansprechend aussehen. Das ist leicht, wenn du dich an der riesigen Auswahl an frischem, buntem Gemüse, knackigen und wohlschmeckenden Früchten und aromatischen Kräutern und Gewürzen austobst, dazu wertvolle kaltgepresste Öle und Kerne und Saaten. Die Kombinationsmöglichkeiten sind schier endlos! Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Und das waren nur die rein pflanzlichen Komponenten. Wenn du dann und wann deine Mahlzeiten durch Milch, Milchprodukte, Eier und ein Stück Fleisch aus artgerechter Haltung ergänzt, wird es dir an nix mangeln. Ganz im Gegenteil – vielleicht brauchst du dann auch immer weniger von den „dann und wanns“. Denn wenn dein Körper das bekommt, was er braucht, hat er viel weniger Verlangen nach dem, was ihm fehlt – und der Heißhunger auf bestimmte Nahrungsmittel wird verschwinden. Willst du das nicht mal ausprobieren?

Foto: pixabay/ Sponchia

Dafür hab ich keine Zeit

Ja, du wirst notgedrungen deine Zubereitungsgewohnheiten etwas umstellen und deinen Alltag besser planen müssen. Aber mit einem Wochenplan kommst du gut durch den Tag, teste das doch mal zwei, drei Wochen. Du wirst sehen – deine Mahlzeiten werden stressfreier, abwechslungsreicher und günstiger sein. Wenn du nach dem Wochenplan deinen Wocheneinkauf richtest, hast du alle notwendigen Zutaten im Haus (bis auf schnell verderbliche Lebensmittel, die du dann aber auf dem Heimweg mitnehmen kannst). Und musst nur noch in Kühl- und Vorratsschrank greifen und dein Gericht zubereiten.

Ein cleverer Küchenhelfer tut sein übriges und schenkt dir entsprechend Lebenszeit. Wenn du wissen willst, welchen ich für den besten halte und wie und warum er mich mehrmals täglich vorm Durchdrehen bewahrt, frag mich einfach 😉

Das Mikrobiom hab ich ja schon im letzten Blogartikel angesprochen. Lies im nächsten Beitrag darüber, um was es geht, wieso es so wichtig ist, das Mikrobiom zu pflegen und wie du das am Besten machst.

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Quelle: ugb

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